GRAUNKE: SYMPHONIE NR. 9, ARIETTE, SINFONIE
Kurt Graunke: Symphonie Nr. 9, Ariette

Kurt Graunke: Symphonie (Sinfonie) Nr. 9 / Symphony No. 9:
1. Satz: Allegro moderato 16'13'', 2. Satz: Adagio 22'19'', 3. Satz: Scherzo 16'18'', 4. Satz: Passacaglia 13'28''.
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Bavarian Radio Symphony Orchestra, Dirigent / conductor: Kurt Graunke.

Hörprobe / Audio test:

2. Satz: 109symphonie9satz245.mp3 [739 KB]

3. Satz: 109symphonie9satz3ca45.mp3 [893 KB]

Die 9. Symphonie ist Kurt Graunkes letztes symphonisches Werk. Wie bei seiner 1. Symphonie dauerte es 10 Jahre, bis Kurt Graunke diese Symphonie vollendet hatte. Mit Skizzen für den 1., 2. und 3. Satz dieser Symphonie begann Kurt Graunke schon bald nach dem Abschluss der Arbeiten an seiner 8. Symphonie am 18. Juli 1985 und deren Uraufführung am 11. September 1985 in München im Herkulessaal der Residenz mit dem von ihm gegründeten und geleiteten Symphonie-Orchester Graunke. Die zunehmende Verschlechterung des Gesundheitszustandes seiner Frau Helene, die schon seit Jahren schwer erkrankt war, und deren intensive Pflege führten jedoch dazu, dass diese Skizzen jahrelang unverändert liegen blieben. Auch nach dem Tod seiner Frau am 25. Januar 1994 war Kurt Graunke lediglich in der Lage, die Skizzen zu instrumentieren, so dass die Partitur des 2. Satzes (Adagio) am 16. Juni 1994 und des 3. Satzes (Scherzo) am 4. Mai 1995 fertig gestellt wurden. Da Kurt Graunke seine Skizzen zum 1. Satz, der im 4/4-Takt geschrieben war, als zu steril empfand, instrumentierte er diesen Satz nicht mehr. Kurt Graunkes Schaffenskraft und der Wille zum Komponieren waren endgültig am Ende. Innerlich fand sich Kurt Graunke damit ab, dass diese Symphonie wahrscheinlich unvollendet bleiben würde. Er war in dem Glauben, dass es wohl sein Schicksal sei, nicht mehr weiterkomponieren zu können, so wie Franz Schubert, dessen "Unvollendete" er als Dreizehnjähriger in seiner Heimatstadt Stettin in einem Schulkonzert mit dem Städtischen Orchester gehört hatte und dessen großer Anhänger Kurt Graunke war.
Erst durch die Verleihung des Poetentalers der Münchner Turmschreiber am 12. November 1995 im Cuvilliés-Theater durch die Brüder Kurt und Rolf Wilhelm schöpfte Kurt Graunke wieder neue Kraft. Er begann, sich mit Liedertexten zu beschäftigen. Seine Wahl fiel auf den Text Heimatlos von Lisbet Hoffmann (komponiert am 5. Dezember 1995) und auf das plattdeutsche Gedicht Lebenswunsch von Rolf Tarnow (komponiert am 17. Januar 1996), deren Kompositionen er als kleines "Training" vor der Vollendung seiner 9. Symphonie ansah. Anschließend komponierte Kurt Graunke den ersten Satz seiner 9. Symphonie völlig neu im ¾-Takt und stellte dessen Partitur am 7. März 1996 fertig. Am 13. Juni 1996 war der Schlusssatz, eine Passacaglia, und damit die 9. Symphonie vollendet, deren Komposition sich durch die persönlichen Ereignisse so lange hinzog.

The Ninth Symphony is Kurt Graunke's latest symphonic work. As was the case with Graunke's first symphony, it was composed over a span of ten years. Graunke began working on sketches for the first, second and third movement shortly after finishing his Eighth Symphony on July 18th, 1985 and premiering it on September 11th, 1985 at the Herkulessaal der Residenz in Munich with the Symphony Orchestra Graunke, an ensemble which he founded and conducted. Through the deterioration of his wife Helene's health and the demands of caring for her these sketches remained untouched for several years. Following her death on January 25th, 1994, Kurt Graunke only felt himself able to set two sketches for orchestra. The scores for the second (Adagio) and the third (Scherzo) movements were completed on June 18th, 1994 and May 4th 1995 respectively. Finding his sketches for the first movement (composed in 4/4-time) too sterile, Graunke did not orchestrate this movement. His creative energy and will to compose seemed to have been lost. Kurt Graunke had come to accept the fact that this symphony would probably remain unfinished. He believed that it was his fate not to finish this work, just as Franz Schubert – of whom he was a great admirer – had left an "Unfinished" symphony, a piece which Graunke had first heard in a performance by the Städtisches Orchester at a school concert in his home-town of Stettin when he was thirteen.
After receiving the Poetentaler der Münchner Turmschreiber from the hands of the brothers Kurt and Rolf Wilhelm at the Cuvilliés-Theater on November 12th, 1995, Kurt Graunke was filled with new creative energy. He started to consider various texts for lied composition. He decided to set Heimatlos by Lisbet Hoffmann (December 5th, 1995) and Lebenswunsch by Rudolf Tarnow, a poem in Northern German dialect (January 17th, 1996). The composer regarded these lieder as studies for the continuation of work on his Ninth Symphony. Kurt Graunke then rewrote the first movement of the Ninth Symphony in ¾-time, completing the score on March 7th,1996. On June 13th, 1996 the final movement, a passacaglia, was finished. This marked the completion of the symphony which had taken such a long time to compose due personal difficulties.

KRITIK / CRITICISM:
Thomas Schulz, Rondo 5/99: Kurt Graunke, Jahrgang 1915, ist ein Sinfoniker der alten Schule, der neun Sinfonien geschrieben hat. Seine Neunte, 1996 vollendet, ist ein gigantisches viersätziges Werk von fast siebzig Minuten Spieldauer. Man mag Graunkes Musik traditionell nennen, gewiss auch konservativ, aber keinesfalls epigonal. Zwar bietet sich bezüglich der meisterhaften Beherrschung der Kontrapunktik Max Reger als Vergleich an und die komplexe Harmonik weist gewisse Bezüge zu Komponisten wie Roussel oder Honegger auf, die Tonsprache ist jedoch unverwechselbar individuell. Einige werden sicherlich argumentieren, "so etwas" könne man "heute nicht mehr machen" – doch gut, dass es trotzdem gemacht wird. Graunkes Sinfonie fordert vom Hörer weit mehr Aufmerksamkeit und bietet mehr Substanz, als so manches, was sich postmodern oder avantgardistisch geriert.

Darüberhinaus enthält diese CD:

Kurt Graunke: Ariette (Orchesterfassung / Orchestra Version):
4'19''.
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Bavarian Radio Symphony Orchestra, Dirigent / conductor: Kurt Graunke.

Die Ariette, die Kurt Graunkes Frau Helene gewidmet ist, wurde am 7. November 1992 in der Paul-Gerhard-Kirche in München vom Organisten Traugott Liermann zur Feier der Goldenen Hochzeit von Kurt und Helene Graunke uraufgeführt. Im letzten gemeinsamen Urlaub mit seiner kranken Frau Helene in Bad Wiessee instrumentierte Kurt Graunke die Orgelfassung am 21. Juli 1993 für Bläserquintett am 26. Juli 1993 für Symphonieorchester. Später fügte Kurt Graunke die Ariette als 2. Satz in sein Bläserquintett ein.

The Ariette, which Kurt Graunke dedicated to his wife Helene, was first performed on November 7th, 1992 by the organist Traugott Liermann at the Paul Gerhardt Church in Munich in honor of the Graunke's golden wedding anniversary. In Bad Wiessee, during the last vacation he spent with his wife, Kurt Graunke set the organ version for wind quintet on July 21st, 1993 and for symphonic orchestra on July 26th, 1993. Later, Kurt Graunke inserted the Ariette into his Wind Quintett as its second movement.

Hörprobe / Audio test:

Ariette (Orchesterfassung): 109arietteorchesterfassung45.mp3 [861 KB]

Booklet auf deutsch, englisch, französisch. Booklet in german, english, french.


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